Kurz + bündig: Färberkamille

Färber-Hundskamille, botanisch Anthemis tinctoria

Die Färberkamille gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae), ist bei uns heimisch, insektenfreundlich und gehört zu den festen Größen in meinem Färbergarten.

Die Hauptblühzeit ist vom Sommer bis zum Spätsommer, aber einzelne Blüten tragen die Pflanzen bis in den späten Herbst.
Sie gelten als insektenfreundlich. Die Blüten bieten Nektar für zahlreiche Insekten – und einige Wildbienen sind sogar auf den Pollen spezialisiert. Im September 2022 war die Färberkamille Pflanze des Monats der Deutschen Wildtierstiftung. Dort habe ich auch gelernt, dass die Färberkamille sogar Futterpflanze für eine Raupen ist – bisher habe ich das im Garten noch nicht gesehen, aber ich halte die Augen offen!

Jetzt fragst du dich vielleicht, solltest du die Blüten überhaupt ernten, wenn die so viele Insekten nähren? Ich ernte daher die Blüten erst, wenn sie kurz vor dem Verblühen sind. Das nutze ich meist gleich für einen Rückschnitt der Pflanzen, um sie zu verjüngen. Wer einen großen Garten hat, kann natürlich auch einen Teil den Insekten widmen, von dem gar nicht geerntet wird!

So, und warum den Rückschnitt? Die Färberkamille ist mehrjährig* – allerdings auch etwas launenhaft. Die größte Blüte sehe ich in der Regel im zweiten Jahr, manche Pflanzen gehen danach ein – andere bleiben mehrere Jahre am gleichen Ort zufrieden. Der Rückschnitt wird empfohlen um einen kräftigen Neuwuchs anzuregen.


*Genauer gesagt ein ‚kurzlebiger Hemikryptophyt‘, wie ich bei der Recherche gelesen hab (und damit ein neues Wort kennengelernt..)! Hemikryptophyt bedeutet, dass die Überwinterungsknospen der Färberkamille kurz über der Erdoberfläche liegen, wo sie im Winter von Laub oder Schnee geschützt sind. Und obwohl sie mehrjährig ist, gehört sie nicht zu den dauerhaften Pflanzen.

Färberkamille aussäen

Die Pflanze kann sich auch unkompliziert selbst aussäen und erscheint dann im Garten an Stellen, die ihr besonders gut passen… Dafür muss man natürlich auch immer Blüten zum Ausreifen stehen lassen.
Die Samen (im Färberpflanzen-Saatgutset oder einzeln) sind übrigens sehr klein, und gehören zu den Lichtkeimern. Ich ziehe sie deshalb immer erstmal zuhause vor. So kann ich aufpassen, dass zu Anfang die Erde schön feucht bleibt. Direkt nach dem Keimen stelle ich die Pflanzen inzwischen ins geschützte Frühbeet im Schrebergarten. Die gelegentliche Kälte macht ihnen nichts aus, und ich habe so zuhause mehr Platz für andere Pflanzen.

Gesät werden kann im Frühjahr, oder auch im Herbst. Die jungen Pflanzen können in der Regel auch Fröste überstehen, und wachsen dann gleich weiter, wenn es Sonne und Temperaturen erlauben!

Noch ganz kleine Jungpflanzen von der Färberkamille, die als nächstes vereinzelt werden.

Färben mit der Färberkamille

Die Blüten (und das Kraut) färben ein schönes warmes Gelb (mit Aluminiumbeizen) und können mit Eisen zu dunklen Tönen nuanciert werden. Für reinere Töne am besten nur die Blüten benutzen. Die Lichtechtheit ist allerdings nicht so gut wie die vom Färberwau.

Besonders schön ist die Pflanze auch für Bundle Dye und Eco Prints – dafür kann man die Blüten sowie die Blätter nehmen.

Weitere Nutzung

Die Blüten sind übrigens auch essbar – ebenso die Blätter, solange sie noch jung und eher weich sind.
Abgesehen davon, dass sie eine wertvolle Insektenpflanze sind und auch in Naturgärten passen!

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